Buddhistische Bestattung


Buddhistische Stupas und Pagoden auf einem buddhistischen Friedhof

Stupas und Pagoden auf einem buddhistischen Friedhof

Die buddhistische Beerdigung

Im Buddhismus ist der Tod nur der Übergang von einem Leben zum nächsten. Der Tod hat deshalb für Buddhisten eine enorme Bedeutung, weil es für die Verstorbenen der Beginn eines neuen Lebens, einer neuen Existenz ist.

Buddhistische Mönche zelebrieren keine Zeremonien des Lebens wie Hochzeiten. Die einzige Ausnahme sind Trauerfeiern und Trauerrituale, weil diese Zeremonien für die Toten so wichtig sind.

In der Trauerfeier werden den Verstorbenen Verdienste übertragen, die sie zu Lebzeiten erworben haben. Es wird um eine gute Wiedergeburt gebetet und dass die Verstorbenen weniger leiden müssen.

Die Bestattungsriten sind auch eine Feier für die Unsterblichkeit des Lebens. Ein wichtiger Teil der Lehre Buddhas.

Buddhistische Bestattungsrituale

Die Rituale der Buddhisten variieren stark, je nach lokaler Kultur und buddhistischen Traditionen. Individuelle Überzeugungen beeinflussen die Bestattungsriten, sodass es eine große Bandbreite an buddhistischen Ritualen gibt.
Hier einige Beispiele:

  • Einäscherung

    In vielen buddhistischen Traditionen, vorwiegend im Theravada- und Mahayana-Buddhismus, ist die Einäscherung üblich. Der Glaube besagt, dass die Einäscherung die Bindung an den physischen Körper löst und den Übergang ins Nirwana erleichtert.
  • Bestattungszeremonien

    Diese Zeremonien sind darauf ausgerichtet, Respekt und Anerkennung für den Verstorbenen zu zeigen und ihm zu helfen, friedlich in die nächste Existenz überzugehen. Sie enthalten Gebete, Meditationen, das Lesen von buddhistischen Schriften und manchmal auch Mönche, die Segnungen und Lehren vortragen.
  • Beerdigungen

    In einigen buddhistischen Kulturen, wie in Japan, gibt es auch traditionelle Beerdigungen, bei denen der Körper begraben wird.
  • Jhator / Sky-Burials

    In einigen tibetischen buddhistischen Traditionen wird „Jhator“ oder „Sky-Burial“ zelebriert. Dabei wird der Körper auf einem erhöhten Ort zurückgelassen, um von Geiern und anderen Tieren verzehrt zu werden. Dies wird als Akt des Mitgefühls angesehen, da es anderen Lebewesen Nahrung bietet.
  • Gedenkstätten

    Unabhängig von der Bestattungsmethode ist es im Buddhismus üblich, Gedenkstätten für Verstorbene einzurichten, sei es zu Hause, im Tempel oder an einem anderen heiligen Ort. Diese Stätten dienen als Orte der Erinnerung und Meditation.

Opfergabe für die Toten „mataka-vastra-puja“

Vor der Einäscherung des Leichnams wird den Mönchen Kleidung oder ein weißes Tuch gespendet, das sie während der Feierlichkeiten tragen.

Laut Mahaparinibbana Sutta wurden von Gott Sakka nach Buddhas Tod folgende Worte gesprochen:

"Unbeständige Gebilde sind Gebilde,
die steigen und fallen.
Auferstanden, hören sie auf;
ihr Abklingen ist Glückseligkeit."

Wasser in ein überquellendes Gefäß gießen

Wasser in ein bereits volles Glas gießen ist die Zeremonie, in der die Verdienste des Toten weitergeleitet werden. Über den Rand hinaus.

Dazu wird folgender Text gesprochen:

"Wenn das auf einem Hügel regnende Wasser ins Tal fließt, kommt das, was hier gegeben wird, auch den Toten zugute.“

„Wenn Flüsse voller Wasser den Ozean füllen, kommt auch das, was hier gegeben wird, den Toten zugute.“

Die Predigt für die Toten „Mataka-Bana“

Am 3. oder am 6. Tag nach der Totenfeier kommt ein Mönch und hält eine einstündige Predigt für die Familie, Verwandte und Freunde. Danach ladet die Familie zu einem Essen ein.

Im Namen der Toten „mataka-dana“

Dieser Brauch besagt, dass man im Gedenken an den Verstorbenen ein Almosen spenden soll. Alle 3 Monate im ersten Jahr und danach jährlich.

Buddhistische Friedhöfe

In einigen Kulturen und Ländern, in denen der Buddhismus eine wichtige Rolle spielt, sind spezifisch buddhistische Friedhöfe üblich. Sie stehen immer im Zeichen der Akzeptanz der Vergänglichkeit und des Respekts für alle Lebewesen. Wie bei den Zeremonien variieren ihre Gestaltungen je nach Region und buddhistischer Tradition.

  • Lage und Gestaltung

    Buddhistische Friedhöfe befinden sich oft in ruhigen, naturbelassenen Umgebungen. Sie symbolisieren die Verbundenheit mit der Natur, die Prinzipien der Vergänglichkeit und des Einklangs mit der Umwelt.
  • Stupas oder Pagoden

    Auf manchen buddhistischen Friedhöfen findet man Stupas oder Pagoden, die als heilige Strukturen dienen und Reliquien oder Andenken an Verstorbene beherbergen können.
  • Gedenksteine und Gedenktafeln

    Anstelle der üblichen Grabsteine können einfache Gedenksteine oder Gedenktafeln mit Namen und Lebensdaten der Verstorbenen stehen. Manchmal enthalten sie auch buddhistische Symbole oder Texte.
  • Meditationsbereiche

    Einige buddhistische Friedhöfe bieten Bereiche für Meditation und Gebet an, um Besuchern einen Raum für spirituelle Praxis und Gedenken zu bieten.
  • Gemeinschaftsgräber

    In einigen Traditionen, insbesondere im japanischen Buddhismus, gibt es Gemeinschaftsgräber, die eine Verbundenheit im Tod betonen.


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