Keltische Trauung


Druide segnet Hochzeitspaar bei keltischer Trauung

Hintergrund der keltischen Trauung

Was heutzutage den Kelten und Ihrer Kultur zugeschrieben wird, entstammt zum Großteil einer im 17. Jhd. beginnenden Idealisierung ihre Lebensweise, die bis heute andauert. Es werden ihnen immer mehr Kulte und Mythen als auch Rituale angedichtet. Manche findet man bei freien Trauungen wieder. Das Meiste davon ist erfunden und kann weder aus den archäologischen Funden noch aus den historischen Schriften abgeleitet oder belegt werden.

Keltische Trauung

Heute ist die keltische Kultur aus Europa fast verschwunden. Reste der Kultur und Sprachen (z. B. Gälisch in Schottland) findet man nur noch in Großbritannien, Irland und im nordwestlichen Zipfel von Frankreich.

Die Kelten haben leider keine schriftlichen Aufzeichnungen geführt. Alles Wissen wurde mündlich, von Druide zu Druide, weitergegeben. Alles was man über die Kultur der Kelten weiß, wurde von Ihren Nachbarn den Griechen und den Römern, einige Jahrhunderte rund um Christi Geburt, aufgezeichnet. Funde in Mittel und Westeuropa, ergänzen das Bild der Kelten und geben einige Rückschlüsse auf Ihr Art zu leben.

Ihre Religion, angeführt von den Druiden, bestand hauptsächlich aus Göttern. Der bekannteste Gott ist wohl „Teutates“ der als Stammgott verehrt wurde. Sie kennen Teutates wahrscheinlich aus dem Comic von Asterix und Obelix die man sagen hört „Beim Teutates“.

Die Kelten sind kein Volk im herkömmlichen Sinn, sondern eine durch ähnliche Kultur und teilweise auch Sprache benannte Gruppe aus verschiedenen Stämmen. Die von den Römern genannten Gallier sind z. B. keltische Stämme, die aus dem Gebiet Galliens stammen. Die Comic Helden aus Asterix und Obelix geben deshalb einen sehr guten Einblick in die Art wie Kelten lebten.

Viel verschiedene Stämme ergeben viele verschiedene Schwerpunkte und Richtungen im Glauben und im Umgang mit Religion und Ritualen.

So kann man annehmen, dass auch die Druiden Hochzeitszeremonien in den einzelnen Stämmen auf unterschiedliche Art und Weise zelebriert haben. Das lässt auch heute einen großen Spielraum für die Gestaltung einer keltischen Trauung.

Die Druiden waren die geistigen Führer und religiöse Instanz der Kelten. Sie waren eine gehobene gebildete Schicht und sehr respektiert. Sie waren Lehrer als auch Richter, praktizierten als Mediziner, forschten und leiteten Zeremonien und Opferrituale.

Neben Göttern haben sie sich auch an Magie versucht und sehr viel Kraft aus den Elementen und Gaben der Natur geschöpft. (Zaubertrank).

Die Keltische Trauung

Wie genau eine keltische Trauung von einem Druiden zelebriert wurde, ist leider in keiner Form überliefert. Es gibt jedoch Hinweise, was im Leben der Kelten eine Rolle gespielt hat und deshalb auch sehr wahrscheinlich in Zeremonien, Feiern und Ritualen verwendet wurde.

Weil es dem Paar und dem Druiden überlassen ist was sie für eine keltische Trauung verwenden, ist sie auch eine spezielle Art einer freien Trauung.

Ablauf einer keltischen Trauung

Der Ort der Trauung

Ein Druide hat entweder einen festgelegten Ritualplatz gehabt oder hat je nach Anlass einen geeigneten Platz für ein bestimmtes Ritual oder Zeremonie ausgewählt. Es waren wohl immer Plätze in freier Natur die eine natürliche verstärkende Wirkung gehabt haben. Auch deshalb, weil oft Feuer und Rauch ein Teil von Ritualen waren.

Der Zeitpunkt wurde ebenfalls nach verschiedenen, dem Druiden bekannten, Kriterien gerichtet. Die Einflüsse der Götter und der Natur sollten so gut und stark wie möglich sein.

Wenn kein Feuer verwendet wird, kann der Ort und der Zeitpunkt der Zeremonie nach den eigenen Bedürfnissen gewählt werden.

Der Schutzkreis

Am Beginn einer Zeremonie oder eines Rituals wird ein Kreis um den Platz gezogen, an dem die Zeremonie stattfindet (z. B. um einen Altar). Ein Kreis der Böses und störende Einflüsse während der rituellen Handlungen fernhalten soll.
Der Kreis kann einfach mit einem Stab in den Boden geritzt werden aber auch mit Stöcken, Steinen oder anderen natürlichen Utensilien gelegt werden.
Wichtig ist, dass der Kreis, zumindest symbolisch, geschlossen ist damit nichts Ungebetenes eindringen und stören kann.

Ernannte Wächter beschützen den gekennzeichneten Eingang des Schutzkreises. Wer später den Kreis betreten soll bestimmt der Druide. Alle die eintreten sollen werden zuvor komplett von allem Bösen und Störendem gereinigt. Dazu kann Rauch aber auch Zweige mit Blättern oder ähnliches verwendet werden.

Schutz durch Götter - Opferrituale

Nachdem der Kreis gezogen wurde, ruft der Druide die Kräfte der Natur und die der Götter mit Opferritualen um Beistand, Kraft und Schutz für das Paar an.
Die Arten der Opfer sind nicht bekannt. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie eher natürlich waren und dass wenn Tiere geopfert wurden diese danach beim Gelage verspeist wurden.

Die Himmelsrichtungen

Der Kreis kann mit den Himmelsrichtungen markiert werden um während der Zeremonie die Götter der Winde und der Himmelsrichtungen in die richtige Richtung anzurufen.

Die vier Elemente

Keltische Trauung Wasser Ritual

Dem Paar werden die 4 Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft mit ihren Bedeutungen mit auf den Weg gegeben. Der Druide, Freunde oder Trauzeugen können mit einigen Worten zur Bedeutung und was es für das Paar bedeuten soll, das jeweilige Element überreichen. Das Paar nimmt das Geschenk entgegen, indem es z. B. Wasser trinkt oder die Hände darin wäscht, Feuer anzündet, Duft einatmet, die Erde fühlt und vieles mehr.

Das Versprechen

Die wahrscheinlichste Variante wie der Bund der Ehe geschlossen wurde ist das Versprechen das sich das Paar, so wie heute, mündlich gibt. Dabei hält es sich gegenseitig an den Händen. Überreicht sich ein Geschenk.
Der Druide bestätigt allen Anwesenden, die als Zeugen dienen, dass das Versprechen gegeben wurde. Möglich auch in einer Form von Segen.

Das Handfasting – Ringe tauschen

Wer es sich leisten konnte hat geschmiedete Ringe getauscht. Ob aus Einsen, Bronze oder Edelmetall war eine Geldfrage. Handfasting wird statt eines Ringe-Tausches gemacht. Wer nicht genug Geld hatte um sich Ringe schmieden zu lassen, griff auf das Handfasting zurück und verband sich mit einem Knoten eines Tuches. Es ist möglich, jedoch nicht belegt, dass auch die Kelten das Handfasting als Verbindendes Ritual verwendet haben.

Besiegeln des Bundes

Um den Bund zu besiegeln trinkt das Paare aus demselben Kelch einen Schluck Met (Honigwein). Auch das teilen und sich gegenseitig Brot zum Essen reichen gilt als Zeichen des füreinander Sorgens. So könnten Salz und Brot ebenso eine Rolle gespielt haben.

Die Zeugen – Trauzeugen

Es wird angenommen, dass alle Anwesenden, die außerhalb des Kreises stehen als Zeugen für eine Trauung galten. Es können jedoch auch wie heute üblich Trauzeugen im Kreis anwesend und ein Teil der Zeremonie sein.

Die Trauungsurkunde

Eine Trauungsurkunde gab es nicht, da nichts schriftlich festgehalten wurde. Bei einer modernen keltischen Trauung darf jedoch eine Urkunde, am besten mit einem Siegel, nicht fehlen.

Auflösen des Schutzkreises

Das rituelle beenden und Abschließen der keltischen Hochzeit mit dem Auflösen des Schutzkreises und dem Danken der Götter für Ihren Schutz, Kraft und Segen sollte nicht vergessen werden.

Der Auszug

Mann und Frau zieht verbunden und von den Göttern gestärkt aus dem Schutzkreis aus, um ihren Lebensweg gemeinsam anzutreten.

Das Gelage

Zum festen Bestandteil einer keltischen Trauung gehörte das Gelage nach der Trauung. Es wurde hauptsächlich Met getrunken aber auch Cervisia (Weizenbier mit Honig). Das Wort Cervisia wurde von den Römern übernommen. Es gab aber auch noch Curma ein einfaches Gerstenbier. Und wahrscheinlich wurden auch Wildschweine verzehrt gesungen und getanzt.


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